Das Bein mit Lymphödem soll nicht gedehnt werden. Keiner (Therapheutin, Hausarzt) wissen, warum man das
nicht machen soll. Wer kennt die Begründung?
Bein mit Lymphödem soll nicht gedehnt werden - warum nicht?
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Ich kenne keine solche Begründung und ich höre diese Aussage zum ersten Mal.
Bei uns (stationär in der Lymphklinik und ambulant) wird bei Bedarf (verspannte/verkürze Muskulatur, orthopäd./physiotherapeut. Problem, etc.) gedehnt, massiert (allerdings spezielle Massagetechnik nach Marnitz im Ödemgebiet), Friktion, Faszientechniken, Narbentechniken, etc. angewendet.
Wo wir zurückhaltender sind, sind Techniken, die Wärme produzieren zB. klassische Massage im Ödemgebiet. Aber auch da hat der Therapeut die Freiheit, wenn er Probleme in der Muskulatur/Faszien/Beweglichkeit etc. sieht, nach seinem Wissenstand und Zusatzausbildung zu behandeln. Also nicht stur nur manuelle Lymphdrainage, sondern alles dazu, was noch gebraucht wird und Probleme für die PatientInnen verursacht.
Wenn sich unter einer bestimmten Behandlung eine Verschlechterung des Ödems zeigt, ist diese natürlich zu beenden!
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Ein "Dehnungsverbot" ist auch mir nicht bekannt.
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Das Bein mit Lymphödem soll nicht gedehnt werden
Woher stammt denn diese Aussage?
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Moin Schnuff,
ich bin Lymphtherapeut seit fast 20 Jahren, ein Verbot oder Vorsicht bei Dehnübungen sind mir nicht bekannt.
Bei einer Dehnung sollen Strukturen "verlängert und weich" gemacht werden, die erstmal nichts mit der Haut zu tun haben. Da ein Ödem idR direkt unter der Haut ansässig ist und nicht im Muskel, wird es von der Dehnung nicht stark beeinflusst. Selbst wenn ich mir überlege, dass die Dehnung einen Einfluss auf die Lymphgefäße haben sollte, würde das eher in eine "Öffnen und Schließen" Bewegung laufen, also produktiv sein, als dass die Bewegung einen Lymphstau verschlimmern könnte.
Die Begründung, warum du diese Info hast:
Das wird sich jemand irgendwann mal so ausgedacht haben.
Leider ist es immer noch weit verbreitet, Sachverhalte über die Manuelle Lymphdrainage zu verbreiten, die mehr als angestaubt sind, so vielleicht mal gelehrt wurden, aber falsch sind. Damals wie heute. Anstatt selbst zu überlegen, wird weitergegeben was damals so gemacht wurde. Ich habe häufig Patientinnen, die ähnliche Fragen dazu stellen.
Ein Beispiel aus der Physiotherapie: Wer die Finger häufig knackt, bekommt Wasser in den Fingern
aha
Wenn du mir genau sagst, was wo gedehnt werden soll, kann ich dir gerne noch mehr dazu erzählen.
Liebe Grüße
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Ich danke allen, die mir geantwortet haben. Den Hinweis, dass man Arme und Beine mit Lymphödem nicht dehnen soll, las ich vor ca. 10 Jahren im Ratgeber eines Herstellers von Kompressionsstrümpfen. Im Ratgeber zum Lympha-maten der BÖSL Medizintechnik GmbH steht beim Selbstmanagement Punkt Sport: "Keine überdehnende Gymnastik".
Ich habe schon immer bei meiner Morgengymnastik Dehnübungen durchgeführt und dadurch keine gesundheitlichen Beschwerden bekommen.
Schnuff 471 -
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Gegen Dehnübungen ist nichts einzuwenden, wenn sie richtig ausgeführt werden, d.h. man geht langsam in die Dehnung hinein, in den Wiederholungen immer etwas weiter, nie mit Ruck. Etwas unangenehm darf es sein, aber es darf nicht schmerzen!
Eine Überdehnung ist in jedem Fall ungesund, sowohl für die Gelenke als auch für die Muskulatur (Zerrung).
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Nachtrag: bitte niemals kalte Muskeln dehnen!
Immer erst aufwärmen, z.B. mit einer Joggingrunde, oder zu Hause: Laufen auf der Stelle, Wechselgalopp, Arme kreisen, Schattenboxen etc.